Ich bin frustriert, das Löten schafft mich. Das Schlimmste ist, dass ich nicht genau weiß, was ich eigentlich falsch mache. Ist die Flamme zu heiß? Nehme ich sie zu früh weg, schmilzt das Lot nicht vollständig, eine Sekunde länger - und der Silberring verformt sich. Es ist wie verhext, besonders der Halbrunddraht und ich sind gar keine Freunde. "Chill mal, Mama", sagt meine Tochter.
Endlich habe ich aus 1mm Silberblech einen Ring zusammengelötet, für die Fuge würde ich in einer Ausbildung mit Sicherheit eine 5 bekommen. Das ist mir jetzt egal, nochmal löte ich nicht!
Also abbeizen und dann sehen, was ich mit Feilen und Schmirgeln ausrichten kann.
„Ein Gegenstand, der vollkommen schön ist, regt den Künstler nicht an. Es fehlt ihm das Unvollkommene.“
Oscar Wilde (Werk: Maximen zur Belehrung der Über-Gebildeten)
Das Zitat tröstet mich ein wenig, besonders der Werkhinweis gefällt mir.
Ich könnte noch hinzufügen:
"Akzeptiere die Unvollkommenheit oder feile so lange, bis nichts mehr übrig ist!"
Vorher - Nachher: Nach stundenlangem Schmirgeln und Polieren ist der Ring deutlich schmaler geworden! (Innen bekomme ich ihn nicht mehr besser hin) Immerhin passt er.
"Ich trage ihn mal Probe", sagt mein Mann.
Draußen trotzen die ersten Tulpen dem Regen -
Stiefmütterchen sowieso!
Einen entspannten Wochenanfang wünsche ich euch,
Kirsten
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